Inneres Erleben. Immer wieder ließt man von dem Begriff „Erleben“. Doch was ist dieses „Erleben“ eigentlich? Und, was braucht es um ein „Erleben“ zu erleben? Die Antwort lautet: NICHTS. Inneres Erleben findet immer statt, es ist immer da. Wir befinden uns laufend in einem „Erleben“. Selbst dann, wenn wir in einem Trance-ähnlichen Zustand durch die Stadt oder den Wald laufen. Wenn der Kopf voller Gedanken ist, wir uns müde und erschöpft fühlen und scheinbar nichts mehr wahrnehmen. Weder im Außen noch in uns.
Wenn „Erleben“ also konstant stattfindet, wieso schleicht sich dann immer wieder mal der Gedanke ein, dass wir „nichts erleben“? Oder, aus einem Mangelgefühl heraus, „zu wenig erleben“. Ständig neue „Action“ brauchen. Ein neues Abenteuer oder ein anderes Ablenkungsmanöver erschaffen – ja, darin ist das menschliche Gehirn unglaublich gut. Meines inklusive. 😉
Die Antwort steckt einmal mehr im Wort Bewusstsein. In der Wahrnehmung und natürlich auch im Fokus. Wir können uns entscheiden: Legen wir den Fokus darauf, dass wir den Gedanken folgen, die uns glaubhaft machen wollen, dass wir „nichts“ oder „zu wenig erleben“ oder entscheiden wir uns, im Sturm der Gedanken stehen zu bleiben und bewusst das „Erleben“ im Körper zu spüren. Lassen es zu, dass in dem Moment all das auftauchen darf, was auftauchen möchte. Ohne es sofort wieder wegzuscheuchen und danach in die Ablenkungsfalle zu tappen.
“Das eigene Innenleben ist so vielfältig und wertvoll wie ein riesengroßer Schatz, der nur darauf wartet, entdeckt zu werden.”
Wir dürfen es also zulassen, dass auch mal Sorgen, Ängste, ein Zusammenziehen des Magens, ein Verkrampfen des Unterleibes, ein Kloß im Hals, eine fiese Enge in der Brust oder Druck im Kopf entstehen. Und dann einmal nur spüren, was das mit uns macht. Ohne, sofort wieder alles zu be-werten. Ohne sofort zu hinterfragen, woher die Ängste kommen, warum sich ausgerechnet jetzt wieder die Brust zusammenschnürt oder, was man den Schlimmes haben könnte, wenn man so einen entsetzlichen Druck im Kopf verspürt. Wir dürfen in solchen Momenten die Hand aufs Herz legen, neunmal tief durchatmen und dabei „wahrnehmen und fühlen“ ohne sofort neue Gedankenkonstrukte zu bilden. Meistens lösen sich die vorher genannten Sorgen, Ängste, der Druck oder andere unangenehme Zustände in uns dann relativ schnell wieder auf. Sogar fiese Kopfschmerzen. Nur das Erleben bleibt. Zum Glück.
© Nina Hrusa, 30. Mai 2019
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